«Diejenigen, welche solche Vorführungen betreiben, sollen sich nicht wundern, wenn sie Wind säen, dass sie Sturm ernten.»
Pastor Martin Cornils über
ANDERS ALS DIE ANDERN
Deutschland 1919
Stummfilm. Schwarzweiß
Regie: Richard Oswald
Buch: Richard Oswald, Magnus Hirschfeld
Kamera: Max Fassbender
Darsteller: Conrad Veidt (Paul Körner), Fritz Schulz (Kurt Sivers), Reinhold Schünzel (Franz Bollek), Magnus Hirschfeld (Arzt und Sexualwissenschaftler), Anita Berber (Else Sivers)
Länge: 40/51 Min.
Reaktionen
«Diejenigen, welche solche Vorführungen betreiben, sollen sich nicht wundern, wenn sie Wind säen, dass sie Sturm ernten.»
Pastor Martin Cornils
«Man kann einen geistigen Brechreiz bekommen angesichts dieser Aufklärung!»
Zeitgenössische Filmkritik
Screenshots: aus DVD, erschienen bei Edition Filmmuseum
INNOCENCE OF MUSLIMS
«Ich kann mir vorstellen, dass es gute Gründe für ein Verbot gibt.»
Bundeskanzlerin Angela Merkel am 17. September 2012 im Hinblick auf die von ‹Pro Deutschland› geplante Aufführung des Films in voller Länge
USA 2012
Produzent: Sam Bacile (Nakoula Basseley Nakoula)
Regie: Alan Roberts
Buch: Nakoula Basseley Nakoula, Steve Klein
Länge: 13:50 Min.
Reaktionen
«Wenn es jemals ein Propagandawerk gab, das darauf ausgerichtet war, aufzuhetzen und zu Gewalt anzustacheln, dann ist das THE INNOCENCE OF MUSLIMS. (…)
Ein Trailer, der am Dienstag im Internet veröffentlicht wurde, offenbart einen derben, brutalen, amateurhaften und rachsüchtigen Angriff auf den Propheten Mohammed.
Er wird dargestellt als ein Perverser, ein Säufer und Dieb, dessen Lehren nicht das Resultat göttlicher Führung sind, sondern ‹erfunden… es wird eine Mischung aus Versionen der Thora und Versionen des Neuen Testaments, und [verpackt in] in falsche Verse›. (…)
THE INNOCENCE OF MUSLIMS wird jetzt für gewaltbereite Gruppierungen als Beleg dafür herhalten müssen, dass das die ‹wahre› Sicht vieler Christen und anderer Teile der westlichen Bevölkerung auf den Propheten widerspiegelt.»
Sam Kiley: US Anti-Muslim Film ‹Designed To Enrage›. Sky News, 12. September 2012
«Der Film ist eindeutig böswilliger Müll. Die zivilisierte Antwort in Richtung des Regisseurs wäre: ‹Scheiß auf ihn. Lasst uns mit unserem Tag weitermachen.› Was allerdings nicht zivilisiert ist, ist Amerika für alles, was innerhalb seiner Grenzen geschieht, verantwortlich zu machen. Das ist Mist. Selbst wenn es so wäre, mit physischer Gewalt zu antworten und zu glauben, es sei OK, Menschen anzugreifen, weil dich diese Sache empört, ist eine unangemessene Reaktion. Die muslimische Welt muss diese Denkweise überwinden.»
Schriftsteller Salman Rushdie, 14. September 2012
Links
Adrian Chen: ‹It Makes Me Sick›. Gawker Exclusive, 12.9.2012 – Artikel zur Entstehung des Films mit dem Original-Castingaufruf
«Brief einer verängstigten Schauspielerin» – Ausführliche Erklärung von Schauspielerin Anna Gurji, veröffentlicht auf der Homepage des britischen Autors Neil Gaiman am 17. September 2012
Trailer (Quelle: YouTube)
Screenshots: aus YouTube
THE INTERVIEW (2014)
THE INTERVIEW
«Jeder Film verärgert irgendjemanden. Wir hätten aber nie gedacht, dass er alle verärgern würde.»
Schauspielerin Anesha Bailey anlässlich der Weltpremiere von
THE INTERVIEW am 11. Dezember 2014
USA 2014
Regie: Evan Goldberg, Seth Rogen
Buch: Dan Sterling
Kamera: Brandon Trost
Musik: Henry Jackman
Schnitt: Zene Baker, Evan Henke
Darsteller: James Franco (Dave Skylark), Seth Rogen (Aaron Rapaport), Lizzy Caplan (Agentin Lacey), Randall Park (Präsident Kim), Diana Bang (Sook Yung Park), Timothy Simons (Malcolm), Reese Alexander (Agent Botwin), James Yi (Officer Koh), Paul Bae (Officer Yu)
FSK: ab 12
Länge: 112 Min.
Reaktionen
«Wir haben gerade THE INTERVIEW gesehen, und, um ganz ehrlich zu sein, wir sind etwas enttäuscht und denken nicht, dass der Film in unserem Markt eine Chance hat.
Das Konzept DER DIKTATOR trifft ARGO mag lustig klingen, aber wahrscheinlich aufgrund kultureller Unterschiede finden wir das überhaupt nicht unterhaltsam.»
Auszug aus einer E-Mail von Sony Pictures’ Verleihpartner in Taiwan nach einer Filmvorführung im Juni 2014 in London
«THE INTERVIEW ist eine hochmütige, respektlose Verunglimpfung des Diktators Kim Jong-un. Eine derbe Komödie, deren politische Relevanz und Originalität unter dem spätpubertären Fäkalhumor von Rogen und Franco leidet. (…) Durch den politischen Trubel, den dieser ausgewachsene Jungenstreich im Vorfeld ausgelöst hat, ist beim Publikum eine Erwartungshaltung entstanden, der THE INTERVIEW nun unmöglich gerecht werden kann.»
Jörg Buttgereit: Kritik zu The Interview. epd Film, 20. Januar 2015
Links
Making fun of Kim shows lack of taste. Global Times, 20.12.2014. – US-kritischer Kommentar der Global Times, einer mit der Kommunistischen Partei verbundene englischsprachige Tageszeitung in China
Remarks by the President in Year-End Press Conference. The White House, Office of the Press Secretary, 19.12.2014. – Reaktion des US-Präsidenten Barack Obama auf den Sony-Hack auf der Jahresendpressekonferenz 2014
Teaser (Quelle: YouTube)
Screenshots: aus DVD, erschienen bei Sony Pictures
THE HUNT (2019/20)
THE HUNT
«Hier zeigt sich Hollywood wie es wirklich ist – degeneriert und böse.»
Dan Gainor, Fox News, 7. August 2019
USA 2019/20
Regie: Craig Zobel
Buch: Nick Cuse, Damon Lindelof
Kamera: Darran Tiernan
Musik: Nathan Barr
Schnitt: Jane Rizzo
Darsteller: Betty Gilpin (Crystal), Hilary Swank (Athena), Ike Barinholtz (Staten Island), Wayne Duvall (Don), Ethan Suplee (Gary), Emma Roberts (Yoga Pants), Christopher Berry (Target), Sturgill Simpson (Vanilla Nice), Kate Nowlin (Big Red), Amy Madigan (Ma), Reed Birney (Pop)
FSK: ab 18
Länge: 90 Min.
Reaktionen
«Das liberale Hollywood ist im höchsten Maße rassistisch und voller Wut und Hass! Sie bezeichnen sich gerne als ‹Elite›, aber sie sind keine Elite. In Wirklichkeit sind es oft gerade die Menschen, die sie so sehr ablehnen, die die eigentliche Elite sind. Der Film, der herauskommt, wurde gemacht, um aufzuheizen und Chaos zu stiften. Sie erschaffen ihre eigene Gewalt und versuchen dann andere zu beschuldigen. Sie sind die wahren Rassisten und sehr schlecht für unser Land!»
US-Präsident Donald J. Trump in zwei Tweets auf Twitter am 9. August 2019
«Endlich einmal baute ein Genrefilm auf einer anti-progressiven Prämisse auf. THE HUNT, der am 27. September hätte veröffentlicht werden sollen, klang zumindest nonkonformistisch. Aber unser Cheffilmkritiker hat dafür gesorgt, dass er abgesetzt wurde. Präsident Trump verfügt nicht über einen besonders fein geeichten Ironiesensor; er schien nicht in der Lage, zu erkennen, dass die Globalisten im Film eindeutig die Bösewichte sind und dass der Trailer die darin dargestellten Jäger parodiert und sie nicht etwa verherrlicht. (…) Endlich einmal wollte eines der Major-Hollywoodstudios einen Film herausbringen, der mit Trumpwählern mitfühlt.»
Kritiker Kyle Smith in der konservativen Zeitschrift National Review am 11. August 2019
Links
Jordan Crucchiola: How THE HUNT Came Back From Cancellation. Vulture, 9. März 2020. – Timeline zur Absetzung und Neuansetzung des Filmstarts
Brooks Barnes: ‹The Hunt,› a Satire With Elites Killing ‹Deplorables,› Is Revived. The New York Times, 11. Februar 2020. – Artikel zum neu angesetzten Kinostart 2020)
Trailer 2019 (Quelle: YouTube)
Trailer 2020 (Quelle: YouTube)
Screenshots: aus DVD, erschienen bei Universal Pictures
BAISE-MOI
«Ungenießbare Gewaltorgie, deren Ironie unsichtbar bleibt.»
Rolf von der Reith, TV Today 24/2000
Frankreich 2000
Regie: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi
Buch: Virginie Despentes nach ihrem gleichnamigen Roman (Titel der dt. Erstausgabe: Wölfe fangen)
Kamera: Benoît Chamaillard, Julien Pamart
Darsteller: Raffaëla Anderson (Manu), Karen Bach (Nadine), Delphine McCarthy (Severine), Lisa Marshall (Karla), Estelle Isaac (Alice), Quassini Embarek (Radouan), Patrick Eudeline (Francis), Hacène Beddrouh (Lakim)
Länge: 77 Min:
Reaktionen
«Der nachlässig mit der Digitalkamera gedrehte Film ist gewiss nicht ‹besonders wertvoll›, aber immerhin ein achtbarer Autorenfilm, ein feministisches Pamphlet und nicht zuletzt eines jener Werke, in denen derzeit dank des Beistands von Porno-Darstellern ein Kino ohne Feigenblatt erprobt wird.»
Johannes Wetzel, Berliner Zeitung, 7. Juli 2000
«Hier ist nichts geschönt, das Geschehen trifft einen wahrhaft nackt, filmisch radikal. Baise-moi ist dennoch kein Kunstfilm. Er setzt THELMA UND LOUISE und NATURAL BORN KILLERS konsequent fort – allerdings ganz ohne den amerikanischen Dramaturgie-Kitt, der Irritationen entweder zudeckt oder hochstilisiert. Am Wichtigsten sind die gesellschaftlichen Aufschlüsse, die er mitbringt. Man muss diese Road-Movie- und Outlaw-Film-Parodie mit feministischem Touch notgedrungen als genaues Abbild dessen sehen, was sich gegenwärtig an den Rändern der Gesellschaft zusammengebraut hat.»
Simone Mahrenholz, Spiegel Online, 14. November 2000
Trailer (Quelle: YouTube)
Screenshots: aus DVD, erschienen bei EuroVideo